Weitere wissenschaftliche Publikationen von Julia Franke

 
 

 

„De véritables ,boches‘:
Französische und emigrierte deutsche Juden im Paris der dreißiger Jahre"

in: Exilforschung: Ein internationales Jahrbuch 19 (2001). Jüdische Emigration zwischen Assimilation und Verfolgung, Akkulturation und jüdischer Identität (edition text + kritik), S. 80-105.

 

 

 

 

Das Schwerpunktthema des Bandes bilden Fragen der jüdischen Identität und der Akkulturation im Exil und Nachexil. Die Beiträge befassen sich einerseits mit der widerspruchsvollen und auch aus der Sicht der Betroffenen ambivalenten Vertreibungspolitik der Nationalsozialisten, die von der Ausschließung und Entrechtung der deutschen Juden, von der Emigration bis zur Shoah führte.

Die besondere Aufmerksamkeit gilt andererseits der Perspektive der Betroffenen, insbesondere der bisher weniger berücksichtigten Flucht nach Palästina, der Exilerfahrung in verschiedenen europäischen und überseeischen Aufnahmeländern (Frankreich, Großbritannien, Mittel- und Osteuropa, USA und Südamerika) sowie der erfolgreichen oder gescheiterten Remigration. Beiträge über einzelne Wissenschaftsbereiche wie die Geschichts- und Literaturwissenschaften und Aufsätze zur Problematik der Dokumentation und medialen Vermittlung jüdischer Exilerfahrung thematisieren Defizite und Perspektiven der Wirkungsgeschichte jüdischer Emigration.

Weitere Beiträge stammen von Markus Bauer, Wolfgang Benz, Stefan Braese, Gabriela A. Eakin, H. U. Horch, Andreas Klugescheid, Barbara von der Lühe, Jürgen Matthäus, Kerstin E. Schirp, Hillel Tryster, Irmtrud Wojak.
  

 

 

„,Von Haien umgeben‘: Existenzerhaltung jüdischer Emigranten in Paris"

 

in: Anne Saint Sauveur-Henn (Hg.), Fluchtziel Paris: Die deutschsprachige Emigration 1933-1940. Berlin (Metropol) 2002 (Reihe Dokumente, Texte, Materialien Band 48), S. 62-72.
 

 

 

 

 

Paris galt bereits im 19. Jahrhundert als bedeutendes Ziel für Flüchtlinge aus aller Welt. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde die französische Metropole zum Mittelpunkt der deutschsprachigen politischen und kulturellen Emigration. Aber auch mindestens 10 000 jüdische Verfolgte aus dem Deutschen Reich und den besetzten Gebieten fanden in Paris über längere Zeit eine vorübergehende Heimat. Der vorliegende Band beleuchtet den historischen Hintergrund dieser erzwungenen Emigration. Die oft vernachlässigte Alltagsgeschichte und die Topografie des Exils der „namenlosen Masse“ in Paris sind Gegenstand der Beiträge, ebenso wie die politische Tätigkeit der Emigranten und ihre Überwachung durch deutsche und französische Behörden untersucht werden.

Weitere Beiträge widmen sich den Werken exilierter Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die ihre positiven wie traumatischen Erfahrungen literarisch verarbeiteten und zu neuen Bildern über Paris formten. Schließlich verleihen Zeitzeugenberichte dem Band einen Eindruck von der Unmittelbarkeit des Erlebten.

 

 

 

„Unerwartet im selben Boot:

Politische Exilanten und jüdische Emigranten aus Deutschland im Paris der dreißiger Jahre"

in: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung (trafo verlag), Heft 2/2000, S. 3-19.